01.08.2013
Undichte Lötstellen durch schwefelhaltige Dämpfe
An einer Kälteanlage, in deren Nähe bekannterweise schwefelhaltige Dämpfe in der Luft auftreten, ist es wiederholt zu Undichtigkeiten an den Lötstellen gekommen. Die Hartlötverbindungen weisen offensichtlich Korrosionsschäden auf. Kann das mit den Schwefelverbindungen in Zusammenhang stehen?
In der Kältetechnik werden üblicherweise Hartlote auf Basis von  Kupfer und Phosphor eingesetzt. Diese Lote haben den großen Vorteil,  dass keine Flussmittel erforderlich sind. 
In der Regel ist die  Korrosionsbeständigkeit dieser Lotgruppe gut. Dies zeigt die  zuverlässige, bewährte Anwendung dieser Lote für das Hartlöten von  wasser- und kältemittelführenden Kupferrohrleitungen sowie für  Kupferlötungen aller Art. 
Problematisch wird es dagegen, wenn  die Lote einem oxidierenden und schwefelabspaltenden Medium ausgesetzt  werden. Unter diesen Bedingungen werden die Kupfermischkristalle des  phosphorhaltigen Lotes korrosiv angegriffen. Es kommt zur selektiven  Korrosion des Kupferbestandteiles im Gefüge, der Kupferanteil wandelt  sich teilweise in Kupfersulfid und Kupferoxid um.Dadurch wird das Lot  fortschreitend geschädigt, und die Lötstelle wird undicht und bricht.  Ein solcher kritischer Korrosionsvorgang kann in wässriger,  dampfförmiger oder ölartiger Umgebung stattfinden. 
Werden  Hartlötverbindungen, die schwefelhaltigen Medien ausgesetzt sind,  anstelle von phosphorhaltigen Loten mit den phosphorfreien,  niedrigschmelzenden Silberhartloten gelötet, kann die beschriebene  gefährliche Korrosion nicht eintreten.